Michael Fischer (Saxophonist)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Michael Fischer (* 1963 in Wien) ist ein österreichischer Improvisationsmusiker (Tenor- und Sopransaxophon, Violine, Komposition, Dirigat).[1][2]

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer erhielt als Kind und Jugendlicher klassischen Klavierunterricht. Er absolvierte in Wien ein Musikstudium (Diplom 1990 am Prayner Konservatorium) und studierte 1994 und 1995 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien klassische Komposition, brach das Studium aber ab.[2] 1996 besuchte er eine Meisterklasse an der East Stroudsburg University, um dann Unterricht bei Barry Harris zu nehmen. Zwischen 2002 und 2007 erhielt er Violinenunterricht bei Bela Mago jr.[1]

Gemeinsam mit William Parker und Dennis Charles arbeitete Fischer zwischen 1996 und 1998 im Trio. Mit dem Schlagzeuger Andi Menrath gründete er das Duo Wien 2, das mit Phil Durrant und John Edwards bzw. Wolfgang Fuchs und Alex Wallner zum Quartett erweitert wurde.[1] Seit 1999 integrierte er das Phänomen akustische Rückkopplung in seine musikalischen Aufführungen und entwickelte in Folge das Feedback-Saxophon als analoges elektroakustisches Instrument.[2]

Zusammen mit dem Perkussionisten Marcos Baggiani betreibt Fischer seit 2003 das Duo bAgg*FisH. 2004 gründete er das Vienna Improvisers Orchestra, das bis heute besteht und seine unter anderem an Butch Morris angelehnten Soundpainting-Dirigate international aufführt.[3][4] 2007 und 2010 tourte er im Trio The Intellectual Unconscious mit Tamaho Miyake und Daisuke Terauchi durch Japan. In verschiedenen Konstellationen arbeitete er mit Künstlern wie Agnes Heginger, Wolfgang Reisinger, Albert Mayr, Burton Greene, Karl Sayer, Mark Dresser, Gerhard Rühm oder Irene Schweizer.[1]

Seit 1999 moderiert er die Radiosendung Connex beim freien Radiosender Orange 94.0 zu improvisierter und elektroakustischer Musik und zeitgenössischen Kompositionen. Zwischen 2000 und 2010 produzierte und komponierte er die Radiokunst-Serie Strange Aid.[1]

Preise und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer war 2013 Artist in Residence (als Teil von bAgg*fisH) am Studio for Electro-Instrumental Music (STEIM) in Amsterdam. 2014/2015 weilte er als Gastkünstler am Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM).[1]

Diskographische Hinweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Feed Back Saxo Fone (Klanggalerie, 2024)
  • Night (viennese smallforms, 2020)
  • bAgg*FisH: bAgg*FisH (TryTone Records, 2013)
  • Vienna Improvisers Orchestra 2006–2010 (Extraplatte 2012)
  • Solos (Extraplatte, 2002)
  • Fischer/Greene/Menrath: These Spirits of Elsewhere (Extraplatte 2000)
  • New York 3 Give (Extraplatte 1999, mit William Parker, Dennis Charles)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Fischer Michael. Music Information Center Austria, abgerufen am 3. Juni 2022.
  2. a b c Biographie. wienmodern.at, abgerufen am 3. Juni 2022.
  3. Marcus Maida: Michael Fischer und Vienna Improvisers Orchestra. hoteldiscipline.net, abgerufen am 3. Juni 2022.
  4. Gerhard Rühm & Vienna Improvisers Orchestra „Aktuelle Berichte“. Porgy & Bess, 27. Februar 2009, abgerufen am 6. Juli 2022.